85%

Alle reden von „Industrie 4.0“

Doch die meisten haben noch immer keine Vorstellung, was das 4.0 schlussendlich wirklich alles bedeutet, was da noch alles bis dorthin zu tun sein wird. Im Moment steuert die Industrie auf die Optimierung der „Industrie 3.0“ auf ein höchstes Niveau hin, aber von 4.0 ist noch lange keine Rede.

85% rulez – or – The 85% Rule

Um eine Organisation resilient, zukunftsfit, kreativ und innovationsstark zu machen, soll man mit maximal 85% Auslastung planen.

Das lässt sich das ganz einfach mit der Warteschlangentheorie begründen (5-6Personen in der Schlange sind optimal):

auslastungskurve-grafik

Allerdings:
Fast alle Unternehmensziele sind zu hoch angesetzt und damit kontraproduktiv.
Die optimale Auslastung von Mitarbeitern ist 85%,  alles was zu 100% oder höher tendiert, erzeugt deutlich mehr Probleme samt Folgeprobleme.
Das Management priorisiert damit Themen und Projekte, die aus den oben genannten Gründen nicht funktionieren.
Diese falsche Priorisierung führt dazu, dass Zukunfts- und Innovationsthemen vom Radar verschwinden.

Managementlehre gründlich missverstanden!

Japanische Managementlehre im Westen gründlich missverstanden!

In der japanischen Managementlehre (KAIZEN, Toyota 3M Modell) gibt es drei Prinzipien:

MUDA – keine Verschwendung (WASTE),
MURI – keine Überlastung von Mensch und Maschine (OVERBURDEN),
MURA – keine Unregelmässigkeit im Prozessablauf (UNEVENNESS).

Diese drei Prinzipien hängen jeweils miteinander sehr eng zusammen.

Wie so oft, übernehmen westliche Manager nur einzelne Punkte ohne das ganzheitlichen Gefüge zu verstehen:

Sehr oft wird nur das erste Prinzip MUDA angewendet, also keine Verschwendung von Resourcen wie Zeit oder Maschinennutzung.
Mit der Auswirkung, dass die Auslastung beliebig hoch getrieben wird, die Menschen (Überstunden) somit überlastet sind, und damit MURI automatisch verletzt ist.
Als Resultat dieser Überlastungen kommt es natürlicherweise zu Fehlern und Folgeproblemen, denen man sich gesondert widmen muss. Das passiert alles ausserhalb des regulären Ablaufes, womit MURA auch verletzt ist.

Da ganze kann man auch verkehrt herum starten (oder gleich von oben weiter fortsetzen):
Bei einem Fehler in der Produktion (MURA)
kommt es zu Stress und irgendwann Burnout (MURI)
was wiederum aufgrund dessen zu Fehlern und Ausschuss führt (MUDA).

MURI ist kontraproduktiv!

Ausserdem:
INNOVATION kann nur in nicht verplanter Zeit passieren (Stichwort 85%).

BusinessTheater oder: Zurück an die Arbeit!

In vielen Firmen passiert nur mehr Businesstheater! Für die wertschöpfenden Tätigkeiten bleibt fatalerweise kein Raum mehr. Lars Vollmer spricht Klartext und hält all denen einen Spiegel vor. Interessanterweise bemerken das die Führungskräfte selber aber nicht. Erst ab der zweiten Mitarbeiterebene wird die ganze Tragweite dieser Tragik verstanden. Millionen von Managern müssten Harakiri machen.

Zum Beitrag auf Ö1 vom 13.7.2016 ( Interview zum nachhören )

Zurück an die Arbeit – Schluss mit dem Theater

Das Buch – ist nicht nur lesenswert, sondern vor allem zum hinsetzen, nachdenken und bessermachen geeignet!

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