„Betriebsansiedlung“ in OW – vor Jahren zu Grabe getragen

Den letzte Anlauf zu einer „Betriebsansiedlung in Oberwart“ hat der „Ausschuss für Innovation und Wirtschaft“ im Oberwarter Gemeinderat gestartet. Ab 2018 wurde äusserst engagiert darauf hingearbeitet und ein überparteiliches Konzept erarbeitet und präsentiert.

Allerdings wurde danach vom Gemeinderat NICHTS mehr davon umgesetzt, es wurde einfach ein Begräbnis allererster Klasse daraus.

Hier sind einige historische Informationen zur „Betriebsansiedlung in OW“ zusammengefasst. Sie sprechen für sich alleine. Das Ergebnis in OW dazu auch.


Feber 2018 / Auszug Statement von GR Stefan Marth im Gemeinderat zur „Ausschusssitzung Innovation und Wirtschaft“:

„Als zweiten Tagesordnungspunkt haben wir die WSO behandelt.

Uns wurde der Themenkomplex zur Erstellung eines „zukunftsfähigen und finanzierbaren Konzeptes und Darstellung verschiedener Varianten über die Zukunft der WSO unter Beiziehung des Bau- und Infrastrukturausschusses“ zugewiesen. Wir sind übereingekommen, dass wir zuerst die grundsätzliche Ausrichtung klären und danach organisatorische Fragen. Einhergehend haben wir daher vereinbart, dass wir das Konzept schrittweise in mehreren Stufen und in mehreren Sitzungen erstellen, um es dann wieder dem Stadtrat zur weiteren Behandlung zu übergeben.“


Mai 2018 / Auszug Statement von GR Stefan Marth im Gemeinderat zur „Ausschusssitzung Innovation und Wirtschaft“:

„Im Anschluss darauf haben wir in einer übergreifenden Sitzung mit dem Bau- und Infrastrukturausschuss die Neukonzeption der WSO besprochen. Im Rahmen dessen haben wir ausgelotet, dass nach eingehender Definition der Aufgabenbereiche – wie z.B. die proaktive Betriebsansiedlung, das Standortmarketing, das Leerflächenmanagement, das Wirken als Bindeglied zu Startups, Jungunternehmen und Bildungsinstitutionen, oder das Ressourcenmanagement – die Ausschreibungsmodalitäten geklärt werden. Ebenso haben wir darüber diskutiert, ob wir eine In-House Lösung anstreben und damit die WSO unverändert belassen oder die rechtliche Konstruktion der WSO abändern sollen. In einem nächsten Schritt sollen nun Experten zu Rate gezogen werden. Wir sind daher voll im Zeitplan.“


Im Sommer 2018 wurden dann vom Ausschussvorsitzenden GR Stefan Marth die konkreten Zielsetzungen und Ausgestaltungen an den Gemeinderat formuliert:

Die Einrichtung der Stabsstelle „Wirtschaftsnetzwerk Oberwart“

Grundlegendes

Wir wollen grundsätzlich anmerken, dass die Schaffung einer neuen Stabsstelle gänzlich unabhängig ist von der gegenwärtigen Wirtschaftsservice Oberwart (WSO) GmbH, welche wir in ihrer derzeitigen Form belassen wollen.

Sinn und Zweck der neuen Stabsstelle „Wirtschaftsnetzwerk Oberwart“ (WiNO) ist einerseits, dass wir ein Signal von Wirtschaftsfreundlichkeit vermitteln wollen und andererseits wollen wir der Verwaltung unterstützend unter die Arme greifen, indem die Rolle eines „Kümmerers“ geschaffen wird. Dieser soll Anlaufstelle sein für wirtschaftliche Angelegenheiten in Oberwart.

Der WiNO-Verantwortliche ist organisatorisch und disziplinarisch der Amtsleitung untergeordnet, eine inhaltliche Weisungsbefugnis wird jedoch ausschließlich dem Bürgermeister vorbehalten. Er stattet dem Stadtrat regelmäßig Bericht ab, bereitet Entscheidungsgrundlagen auf und fungiert als Schnittstelle zwischen dem Ausschuss für „Innovation und Wirtschaft“ und dem Bürgermeister.

Die Gebäudeinstandhaltung zählt ausdrücklich nicht zu den Zuständigkeiten des WiNO-Verantwortlichen und obliegt wie auch bisher dem Wirtschaftshof.

Räumlichkeiten

Eine enge Abstimmung mit dem Bürgermeister, der Amtsleitung, aber auch der Marketing- Abteilung macht Sinn, daher soll der WiNO-Verantwortliche in Oberwart räumlich in der Nähe des Bürgermeisterbüros angesiedelt sein.

Tätigkeitsgebiete

Betriebsansiedlungen und Leerflächenmanagement

In erster Linie sollten im Falle von Betriebsansiedlungen und Interessensbekundungen gemeindeeigene Einrichtungen und Leerflächen angeboten werden.

In weiterer Folge geht es aber auch darum, eine stärkere und proaktive Vermittlerrolle zwischen privaten Leerständen in der Innenstadt und Interessenten aus Wirtschaft, Kunst oder Kultur herzustellen, um diese besser „bespielen“ zu können. Außerdem gilt es auch, innovative Ideen für gemeindeeigene Leerstände zu entwickeln.

Die bisherige WSO Homepage soll auf eine gemeindeeigene Seite ausgelagert werden.

Stadtmarketing

Der Onlineauftritt ist wesentlich für jede Gemeinde – daher ist der WiNO-Verantwortliche gemeinsam mit der Marketingabteilung der Stadt Oberwart für die Wartung der Homepage verantwortlich.

Ebenso werden Google-Ads oder sonstige Onlinekampagnen unter Federführung des WiNO-Verantwortlichen, jedoch in Abstimmung mit der Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit gefahren.

Netzwerkaufbau

Regelmäßige Treffen mit und zwischen der Wirtschaft in Oberwart sollen dazu dienen, den Netzwerkaufbau voranzutreiben. Die Oberwarter Wirtschaftsgespräche sollen hier als Beispiel dienen. Sinn und Zweck ist, den Austausch voranzutreiben, sodass Unternehmen möglicherweise gemeinsame Einkäufe tätigen können, Finanzierungen sicherstellen können, oder sonstige gemeinsame Anliegen anbringen können.

Außerdem soll der Verantwortliche in regelmäßigen Abständen an Treffen der Nationalen Clusterplattform teilnehmen, um von Vorzeigeregionen in Österreich lernen zu können und dieses Wissen nach Oberwart zu holen.

Im Sinne des Netzwerkaufbaus soll der WiNO-Verantwortliche zudem als Bindeglied zu Startups, Jungunternehmen und Bildungsinstitutionen fungieren und Oberwart als Wirtschaftsstandort promoten. Falls eine Firma Bedarf an Weiterbildungsangeboten hat, so kann der WiNO-Verantwortliche gemeinsam mit den betreffenden Personen Lösungen herbeiführen.

Kontakt zu anderen Gemeinden herzustellen und Städtepartnerschaften zu initiieren gehört ebenfalls zum Netzwerkaufbau – jedoch nach außen (extern). Als Türöffner der Wirtschaft können hier Kooperationen eingefädelt werden.

Unterstützung bei Förderungen

Ähnlich wie in der Impulsregion Fürstenfeld sollte der WiNO-Verantwortliche als Schnittstelle zwischen der Wirtschaft und der Gemeinde, Landes- und Bundesförderstellen fungieren. Das Ansuchen von Förderungen sollte so unbürokratisch als möglich funktionieren und Firmen in Oberwart als wahre „Service“-leistung der Gemeinde angeboten werden.

Aufbau Datenbank für Personalressourcen

Daten sind das neue Gold. Wer Daten besser aufbereitet, ist „reicher“ als andere. Ein entschiedener Wettbewerbsvorteil kann es daher werden, wenn man neuen oder bestehenden Firmen einen „Pool“ an potentiellen Arbeitskräften zur Verfügung stellen kann. Auch eine Kooperation mit dem AMS ist hier möglich. Bevorzugt geht es hier darum, v.a. die Pendler in Oberwart und dem Umfeld zu registrieren, um ihnen auf Sicht so vielleicht auch gute Jobmöglichkeiten in unserer Heimat zu bieten.

Finanzielle Ausstattung

An Personalausgaben werden für diese Stelle um die 60.000€ reserviert. Diese Personalausgaben fließen ins allgemeine Personalbudget der Stadtgemeinde Oberwart ein. Der Dienstvertrag soll befristet sein auf 5 Jahre.

Desweiteren soll ein eigener Budgetposten WiNO geschaffen werden, der mit 30.000€ dotiert ist und wo Ausgaben für Marketing abgerufen werden können. Der Zugriff auf dieses Budget erfolgt laut Gemeindeordnung.

Als Referenzwert dient hier die Impulsregion Fürstenfeld, wo 100.000€ veranschlagt werden (2/3 für Personalkosten und 1/3 für Marketing).

Strategische Themen

Open Government

Im Zuge der Neuausrichtung der Homepage soll auch eine Open Government-Initiative einfließen, da wir für eine transparente Datenaufbereitung einstehen und diese auch der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen wollen – die Transparenzberichte der Stadtgemeinde fließen hier hinein. Dazu gehören die Aufschlüsselung der Einnahmen und Ausgaben der Stadtgemeinde, die Widmungsflächen, die demographischen Indikatoren seit 1991, Bevölkerung nach Geschlecht, Alter und Erwerbsstatus. Weiters sollen innovative Ideen wie z.B. die Anzahl der e-Bike Ladestationen und vieles mehr hier einfließen. Die Seite soll leben und durch Beiträge und Anregungen stetig erweitert werden.

Diese Daten kann jeder Bürger gratis abrufen und sie nach Belieben einsetzen. Möglicherweise wird dadurch auch die ein oder andere Publikation angestoßen.“


Mai 2020 / Auszug Statement von GR Stefan Marth im Gemeinderat zur „Ausschusssitzung Innovation und Wirtschaft“:

„WINO

Die Umsetzung der Stabstelle Wirtschaftsnetzwerk Oberwart war für das 1. Quartal 2020 vorgesehen, leider ist hier die Coronakrise inzwischen gekommen.

Die Coronapandemie hat uns vor Augen geführt, dass wir gerade in Krisenzeiten einen „Kümmerer“ für die Innenstadtbetriebe brauchen.

Die Umsetzung der Stabstelle, sowie die organisatorische Ausrichtung innerhalb der Verwaltung und die Tätigkeitsgebiete dieser Person wurden bereits in dem 3-seitigen Konzept dargestellt und übermittelt; dies stellt eine parteiübergreifende Übereinkunft dar.

Wir erwarten uns durch die Umsetzung der Stabstelle, dass einerseits die emotionale Bindung von bestehenden Betrieben zur Stadtgemeinde erhöht wird und andererseits erwarten wir uns auch wirtschaftliche Impulse (oder Betriebsansiedelungen) durch AKTIVES Zugehen auf den Markt; wir sind dadurch auch näher mit unseren Ohren an der Wirtschaft dran und schaffen es vielleicht auch, den einen oder anderen Leerstand in der Stadt zu bespielen; selbstverständlich soll dadurch auch ein wirtschaftsfreundliches Bild nach außen transportiert werden.“


Seit 2021 herrscht FUNKSTILLE oder GRABESRUHE

Man sollte in Oberwart endlich GESTALTEN statt VERWALTEN !