Warum wir Leistungsträger brauchen
Beitrag von Stefan Marth
Gegenwärtig wird darüber diskutiert, die Pendlerpauschale auf rein kilometerabhängige Basis umzustellen. Begründet wird es mit der Tatsache, dass jeder Mensch (unabhängig von seinem Verdienst) den gleichen Weg zurücklegt und demnach das Gleiche im Rahmen des Steuerausgleichs erhalten soll. Es soll somit künftig kein Unterschied mehr gemacht werden, ob jemand bisher 21.000€ an Lohnsteuern und Sozialversicherungsabgaben im Jahr abgeliefert oder bloß 4.600€. Jeder soll die gleiche steuerliche Rückvergütung bekommen.
Das ist ein Schlag ins Gesicht eines jeden Besserverdieners, der sich teils aus Idealismusgründen, andererseits auch aus ökonomischen Gründen (noch) dazu entschlossen hat, seinen Hauptwohnsitz im Südburgenland zu lassen und ihn nicht nach Wien zu verlagern. Es ist erwiesen, dass das Bildungsniveau mit dem Einkommensniveau und demnach auch mit der Leistungstragfähigkeit korreliert. Wenn man weniger gute Leute im Südburgenland haben will und nur noch Gleiche unter Gleichen, dann soll man das bitte auch artikulieren und argumentieren.
Genauso verhält es sich mit dem Mindestlohn von 1.700€ netto. In landesnahen Betrieben wird kein Unterschied gemacht, ob jemand eine Ausbildung absolviert hat, oder nicht. Eine diplomierte Krankenschwester bekommt das selbe wie die Reinigungskraft. Ein ausgebildeter Jurist als Berufsanfänger bekommt das selbe wie ein Gehilfe. Das ist Leistungsfeindlichkeit in Reinkultur und dient nur dazu, dass sich gute Leute auf den Weg machen und wohin gehen, wo eine Ausbildung auch wertgeschätzt wird.
Wirtschaftspolitisch setzt man mit der Landesholding Burgenland ebenfalls auf eine zentrale „Steuerungsholding“ der wichtigsten Landesbetriebe. Den Akteuren sei gesagt, dass die Politik niemals für besseres wirtschaftliches Gedeihen sorgen konnte (das Desaster der verstaatlichten Industrie in Österreich ist nicht so lange her) und der Unternehmer vor Ort immer ein besseres Verständnis für den Markt hat.
Gesellschaftlich, wirtschaftlich und entwicklungstechnisch hat die Gleichmacherei auf allen Ebenen noch nie zum Erfolg geführt. Historisch und gegenwärtig belegt wurde und wird das durch die UdSSR, die DDR, Venezuela, Kuba und Nordkorea belegt. Besorgniserregend, in welche Gesellschaft wir uns aufbrechen.